Wenn nahestehende Menschen psychisch erkranken: Als Angehörige:r einen Umgang mit der Situation finden

- 30. April 2021

 

Nicht nur Menschen mit psychischen Erkrankungen stehen vor einer Herausforderung, auch bei ihren Angehörigen oder Freund:innen kann die Erkrankung zu Fragen oder Gefühlen der Überforderung führen.

 

Durch eine psychische Erkrankung kann sich eine vertraute Person, aber auch die Beziehung zu dieser verändern. Angehörige und Freund:innen von Menschen mit psychischer Erkrankung machen sich dabei oftmals Sorgen und fühlen sich verunsichert oder überfordert. Häufig wissen sie nicht genau, wie sie sich im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen verhalten sollen. Dabei ist es normal, auch widersprüchliche Gefühle zu erleben: Man möchte helfen und ist gleichzeitig vielleicht wütend oder sucht nach einer Begründung. Für ein besseres Verständnis kann es zunächst hilfreich sein, sich über die betreffende psychische Erkrankung zu informieren. Vieles lässt sich auch durch ein direktes Gespräch klären, bei dem beide Seiten offen darüber sprechen können, wie es ihnen geht und was sie brauchen.

Was manche möglicherweise nicht wissen: auch für Angehörige und Freund:innen psychisch erkrankter Menschen gibt es Unterstützungsangebote! So können Informationen über die jeweilige psychische Erkrankung, spezielle Beratungsangebote, aber auch der persönliche Austausch mit anderen Betroffenen hilfreich sein. Wichtig ist: Es gibt dabei keine Ideallösung. Die individuellen und persönlichen Umstände sind komplex und das Ziel ist eine Suche nach gemeinsamen Lösungen für psychisch erkrankte Menschen und deren Angehörige und Freund:innen. Es hilft, dabei mit sich selbst und allen Beteiligten geduldig zu sein.

 

Ein entlastendes Gespräch kann häufig bereits eine gute Unterstützung liefern. Das SeeleFon (Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker: Seelefon) des Bundesverbands der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (0228 – 71 00 24 24) bietet zum Beispiel unter der Woche die Möglichkeit eines anonymen Gesprächs. Ebenso wird auch eine E-Mail-Beratung angeboten (seelefon@psychiatrie.de). Eine erste Antwort erfolgt wochentags (meist) innerhalb von 48 Stunden.

Ein gemeinsamer Austausch mit anderen Angehörigen oder Freund:innen von psychisch erkrankten Menschen kann ebenfalls eine wichtige Hilfe sein und weitere Ideen für individuelle Lösungsansätze liefern. In der Suchmaschine für Selbsthilfegruppen des Bundesverbands der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. können Sie zum Beispiel Angebote in Ihrer Umgebung finden (Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker: Suche Selbsthilfegruppen Deutschland).

 

Weitere Informationen finden Sie hier:

Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker: Der BApK

Hilfe für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen (locating-your-soul.de)


 

 

 

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