Was ist kognitive Verhaltenstherapie (KVT)?

- 1. März 2021

 

Das Psychotherapieverfahren „Verhaltenstherapie“ (VT) entstand Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem sogenannten Behaviorismus. Im Gegensatz zur Psychoanalyse (begründet vom Neurologen Sigmund Freud) konzentriert sich der Behaviorismus vor allem auf beobachtbares Verhalten. In den 70er Jahren wurde die Verhaltenstherapie zur „kognitiven Verhaltenstherapie“ (KVT) erweitert und das menschliche Innenleben zusätzlich zum Verhalten betrachtet. 
Dabei ist die KVT eine der am besten untersuchten und verbreitetsten Formen der Psychotherapie. Die Grundidee der KVT besagt, dass das menschliche Denken, das menschliche Verhalten und die menschlichen Gefühle eng miteinander zusammenhängen und für das Wohlbefinden eines jeden Menschen entscheidend sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass diese drei Bestandteile sich jeweils gegenseitig beeinflussen. 
Ziel der KVT ist es dann im Allgemeinen, ein Verständnis für die eigenen Gedanken und Gefühle zu entwickeln, um belastende Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken aufzudecken und zu verändern. 
Bewertet zum Beispiel ein Mensch eine Situation als schlecht, kann er etwa Angst oder Stress empfinden und dementsprechend handeln. In der KVT lernt die/der Patient:in wie diese automatischen Gedanken und Gefühle ablaufen und wie er/sie diese sogenannten dysfunktionalen (also nicht hilfreichen) Bewertungen verändern kann. 
Wichtig für den Therapieerfolg sind dabei verschiedene Rahmenbedingungen, zum Beispiel dass eine stabile Beziehung zwischen Patient:in und Therapeutin:in  aufgebaut werden kann.  Therapeut:innen sollen außerdem über Ihre Methoden aufklären, damit Patient:innen sich gut auf die Behandlung einlassen können.

 

 

Die KVT kann zur Behandlung der meisten psychischen Erkrankungen eingesetzt werden und ist besonders bei Depressionen und Angststörungen wirksam. Hierbei haben Betroffene häufig dysfunktionale Denkmuster, selbstkritische Gedanken und übertriebene Anforderungen an sich oder Mitmenschen. Patient:innen lernen in der KVT, wie sie selbst die eigenen Sichtweisen und Reaktionen auf bestimmte Ereignisse und Dinge ändern und aktiv gestalten können und ihr Leben wieder ganz in die Hand nehmen können. 

Im Rahmen des Forschungsprojektes PSYCHOnlineTHERAPIE wird die KVT ebenfalls zur Behandlung von depressiven Erkrankungen und Angsterkrankungen genutzt. Die verschiedenen Module wurden von Psycholog:innen mit Expertise in Psychotherapie und Online-Interventionen entwickelt und sollen Patient:innen dazu befähigen, Therapieinhalte aktiver und im Alltag zu erarbeiten und auszuprobieren. 

-

Quellen: 
https://www.gesundheitsinformation.de/kognitive-verhaltenstherapie.2136.de.html
https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/agoraphobie-panikstoerung/behandlung
https://www.aerzteblatt.de/archiv/186696/Kognitive-Verhaltenstherapie-Starke-Evidenz-fuer-Kurzzeittherapien

 


 

 

 

Das könnte Sie auch interessieren: